Elberfelder 1905

Matthäus 23:4-24 Elberfelder 1905 (ELB)

4. Sie binden aber schwere und schwer zu tragende Lasten und legen sie auf die Schultern der Menschen, aber sie wollen sie nicht mit ihrem Finger bewegen.

5. Alle ihre Werke aber tun sie, um sich vor den Menschen sehen zu lassen; denn sie machen ihre Denkzettel breit und die Quasten groß.

6. Sie lieben aber den ersten Platz bei den Gastmählern und die ersten Sitze in den Synagogen

7. und die Begrüßungen auf den Märkten und von den Menschen Rabbi, Rabbi! genannt zu werden.

8. Ihr aber, laßt ihr euch nicht Rabbi nennen; denn einer ist euer Lehrer, ihr alle aber seid Brüder.

9. Ihr sollt auch nicht jemand auf der Erde euren Vater nennen; denn einer ist euer Vater, der in den Himmeln ist.

10. Laßt euch auch nicht Meister nennen; denn einer ist euer Meister, der Christus.

11. Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein.

12. Wer irgend aber sich selbst erhöhen wird, wird erniedrigt werden; und wer irgend sich selbst erniedrigen wird, wird erhöht werden.

13. Wehe aber euch, Schriftgelehrten und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr verschließet das Reich der Himmel vor den Menschen; denn ihr gehet nicht hinein, noch laßt ihr die Hineingehenden eingehen.

14. (Dieser Vers gehört nicht zum ursprünglichen Text des Matthäusevangeliums.)

15. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr durchziehet das Meer und das Trockene, um einen Proselyten zu machen; und wenn er es geworden ist, so machet ihr ihn zu einem Sohne der Hölle, zwiefältig mehr als ihr.

16. Wehe euch, blinde Leiter! Die ihr saget: Wer irgend bei dem Tempel schwören wird, das ist nichts; wer aber irgend bei dem Golde des Tempels schwören wird, ist schuldig.

17. Narren und Blinde! Denn was ist größer, das Gold, oder der Tempel, der das Gold heiligt?

18. Und: Wer irgend bei dem Altar schwören wird, das ist nichts; wer aber irgend bei der Gabe schwören wird, die auf ihm ist, ist schuldig.

19. Narren und Blinde! Denn was ist größer, die Gabe oder der Altar, der die Gabe heiligt?

20. Wer nun bei dem Altar schwört, schwört bei demselben und bei allem, was auf ihm ist.

21. Und wer bei dem Tempel schwört, schwört bei demselben und bei dem, der ihn bewohnt.

22. Und wer bei dem Himmel schwört, schwört bei dem Throne Gottes und bei dem, der darauf sitzt.

23. wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr verzehntet die Krausemünze und den Anis und den Kümmel, und habt die wichtigeren Dinge des Gesetzes beiseite gelassen: das Gericht und die Barmherzigkeit und den Glauben; diese hättet ihr tun und jene nicht lassen sollen.

24. Blinde Leiter, die ihr die Mücke seihet, das Kamel aber verschlucket!