Elberfelder 1905

Klagelieder 3:6-18 Elberfelder 1905 (ELB)

6. Er ließ mich wohnen in Finsternissen, gleich den Toten der Urzeit.

7. Er hat mich umzäunt, daß ich nicht herauskommen kann; er hat schwer gemacht meine Fesseln.

8. Wenn ich auch schreie und rufe, so hemmt er mein Gebet.

9. Meine Wege hat er mit Quadern vermauert, meine Pfade umgekehrt.

10. Ein lauernder Bär ist er mir, ein Löwe im Versteck.

11. Er hat mir die Wege entzogen und hat mich zerfleischt, mich verwüstet.

12. Er hat seinen Bogen gespannt und mich wie ein Ziel dem Pfeile hingestellt.

13. Er ließ in meine Nieren dringen die Söhne seines Köchers.

14. Meinem ganzen Volke bin ich zum Gelächter geworden, bin ihr Saitenspiel den ganzen Tag.

15. Mit Bitterkeiten hat er mich gesättigt, mit Wermut mich getränkt.

16. Und er hat mit Kies meine Zähne zermalmt, hat mich niedergedrückt in die Asche.

17. Und du verstießest meine Seele vom Frieden, ich habe des Guten vergessen.

18. Und ich sprach: Dahin ist meine Lebenskraft und meine Hoffnung auf Jehova.