Elberfelder 1905

Klagelieder 3:11-24 Elberfelder 1905 (ELB)

11. Er hat mir die Wege entzogen und hat mich zerfleischt, mich verwüstet.

12. Er hat seinen Bogen gespannt und mich wie ein Ziel dem Pfeile hingestellt.

13. Er ließ in meine Nieren dringen die Söhne seines Köchers.

14. Meinem ganzen Volke bin ich zum Gelächter geworden, bin ihr Saitenspiel den ganzen Tag.

15. Mit Bitterkeiten hat er mich gesättigt, mit Wermut mich getränkt.

16. Und er hat mit Kies meine Zähne zermalmt, hat mich niedergedrückt in die Asche.

17. Und du verstießest meine Seele vom Frieden, ich habe des Guten vergessen.

18. Und ich sprach: Dahin ist meine Lebenskraft und meine Hoffnung auf Jehova.

19. Gedenke meines Elends und meines Umherirrens, des Wermuts und der Bitterkeit!

20. Beständig denkt meine Seele daran und ist niedergebeugt in mir.

21. Dies will ich mir zu Herzen nehmen, darum will ich hoffen:

22. Es sind die Gütigkeiten Jehovas, daß wir nicht aufgerieben sind; denn seine Erbarmungen sind nicht zu Ende;

23. sie sind alle Morgen neu, deine Treue ist groß.

24. Jehova ist mein Teil, sagt meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen.