Elberfelder 1905

Hiob 39:14-30 Elberfelder 1905 (ELB)

14. Denn sie überläßt ihre Eier der Erde und erwärmt sie auf dem Staube;

15. und sie vergißt, daß ein Fuß sie zerdrücken und das Getier des Feldes sie zertreten kann.

16. Sie behandelt ihre Kinder hart, als gehörten sie ihr nicht; ihre Mühe ist umsonst, es kümmert sie nicht.

17. Denn Gott ließ sie der Weisheit vergessen, und keinen Verstand teilte er ihr zu.

18. Zur Zeit, wenn sie sich in die Höhe peitscht, lacht sie des Rosses und seines Reiters.

19. Gibst du dem Rosse Stärke, bekleidest du seinen Hals mit der wallenden Mähne?

20. Machst du es aufspringen gleich der Heuschrecke? Sein prächtiges Schnauben ist Schrecken.

21. Es scharrt in der Ebene und freut sich der Kraft, zieht aus, den Waffen entgegen.

22. Es lacht der Furcht und erschrickt nicht, und kehrt vor dem Schwerte nicht um.

23. Auf ihm klirrt der Köcher, der blitzende Speer und Wurfspieß.

24. Mit Ungestüm und Zorn schlürft es den Boden, und läßt sich nicht halten, wenn die Posaune ertönt.

25. Beim Schall der Posaune ruft es: Hui! und aus der Ferne wittert es die Schlacht, den Donnerruf der Heerführer und das Feldgeschrei.

26. Schwingt sich der Habicht durch deinen Verstand empor, breitet seine Flügel aus gegen Süden?

27. Oder erhebt sich auf deinen Befehl der Adler, und baut in der Höhe sein Nest?

28. In den Felsen wohnt und verweilt er, auf Felsenzacken und den Spitzen der Berge.

29. Von dort aus erspäht er Nahrung, in die Ferne blicken seine Augen.

30. Und seine Jungen schlürfen Blut, und wo Erschlagene sind, da ist er. Und Jehova antwortete Hiob und sprach: Will der Tadler rechten mit dem Allmächtigen? Der da Gott zurechtweist, antworte darauf! Und Hiob antwortete Jehova und sprach: Siehe, zu gering bin ich, was soll ich dir erwidern? Ich lege meine Hand auf meinen Mund. Einmal habe ich geredet, und ich will nicht mehr antworten, und zweimal, und ich will es nicht mehr tun.