Elberfelder 1905

Hiob 34:6-19 Elberfelder 1905 (ELB)

6. Trotz meines Rechtes soll ich lügen; meine Wunde ist unheilbar, ohne daß ich übertreten habe. -

7. Wer ist ein Mann wie Hiob, der Hohn trinkt wie Wasser,

8. und in Gesellschaft geht mit denen, die Frevel tun, und wandelt mit gottlosen Menschen?

9. Denn er hat gesagt: Keinen Nutzen hat ein Mann davon, daß er Wohlgefallen an Gott hat!

10. Darum höret mir zu, ihr Männer von Verstand! Fern sei Gott von Gesetzlosigkeit, und der Allmächtige von Unrecht!

11. Sondern des Menschen Tun vergilt er ihm, und nach jemandes Wege läßt er es ihn finden.

12. Ja, wahrlich, Gott handelt nicht gesetzlos, und der Allmächtige beugt nicht das Recht.

13. Wer hat ihm die Erde anvertraut? Und wer den ganzen Erdkreis gegründet?

14. Wenn er sein Herz nur auf sich selbst richtete, seinen Geist und seinen Odem an sich zurückzöge,

15. so würde alles Fleisch insgesamt verscheiden, und der Mensch zum Staube zurückkehren.

16. Und wenn du doch dieses einsehen und hören, der Stimme meiner Worte Gehör schenken wolltest!

17. Sollte auch herrschen, wer das Recht haßt? Oder willst du den Allgerechten verdammen?

18. Sagt man zu einem Könige: Belial, zu Edlen: Du Gottloser? -

19. Wieviel weniger zu ihm, der die Person der Fürsten nicht ansieht und den Reichen nicht vor dem Armen berücksichtigt! Denn sie alle sind das Werk seiner Hände.