Elberfelder 1905

Hiob 31:29-40 Elberfelder 1905 (ELB)

29. Wenn ich mich freute über das Unglück meines Hassers und aufjauchzte, als Böses ihn traf,

30. nie habe ich ja meinem Gaumen erlaubt, zu sündigen, durch einen Fluch seine Seele zu fordern; -

31. wenn die Leute meines Zeltes nicht gesagt haben: Wer wäre nicht von dem Fleische seines Schlachtviehes satt geworden! -

32. der Fremdling übernachtete nicht draußen, ich öffnete dem Wanderer meine Tür;

33. wenn ich, wie Adam, meine Übertretungen zugedeckt habe, verbergend in meinem Busen meine Missetat,

34. weil ich mich fürchtete vor der großen Menge, und die Verachtung der Familien mich erschreckte, so daß ich mich still hielt, nicht zur Türe hinausging...

35. O daß ich einen hätte, der auf mich hörte, hier ist meine Unterschrift; der Allmächtige antworte mir! und die Klageschrift, welche mein Gegner geschrieben!

36. Würde ich sie nicht auf meiner Schulter tragen, sie mir umbinden als Krone?

37. Ich würde ihm kundtun die Zahl meiner Schritte, würde ihm nahen wie ein Fürst.

38. Wenn mein Acker über mich schreit, und seine Furchen allesamt weinen;

39. wenn ich seinen Ertrag ohne Zahlung verzehrt habe, und die Seele seiner Besitzer aushauchen ließ:

40. so mögen Dornen statt Weizen, und Unkraut statt Gerste hervorkommen! Die Worte Hiobs sind zu Ende.