Elberfelder 1905

Hiob 30:1-14 Elberfelder 1905 (ELB)

1. Und nun lachen über mich Jüngere als ich an Jahren, deren Väter ich verschmähte, den Hunden meiner Herde beizugesellen.

2. Wozu sollte mir auch die Kraft ihrer Hände nützen? Die Rüstigkeit ist bei ihnen verschwunden.

3. Durch Mangel und Hunger abgezehrt, nagen sie das dürre Land ab, welches längst öde und verödet ist;

4. sie pflücken Salzkraut bei den Gesträuchen, und die Wurzel der Ginster ist ihre Speise.

5. Aus der Mitte der Menschen werden sie vertrieben; man schreit über sie wie über einen Dieb.

6. In grausigen Klüften müssen sie wohnen, in Erdlöchern und Felsenhöhlen.

7. Zwischen Gesträuchen kreischen sie, unter Dorngestrüpp sind sie hingestreckt.

8. Kinder von Verworfenen, ja, Kinder von Ehrlosen, sind sie hinausgepeitscht aus dem Lande!

9. Und nun bin ich ihr Spottlied geworden, und ward ihnen zum Gerede.

10. Sie verabscheuen mich, treten fern von mir weg, und sie verschonen mein Angesicht nicht mit Speichel.

11. Denn er hat meinen Strick gelöst und mich gebeugt: so lassen sie vor mir den Zügel schießen.

12. Zu meiner Rechten erhebt sich die Brut; sie stoßen meine Füße hinweg und bahnen wider mich ihre verderblichen Wege.

13. Sie zerstören meinen Pfad, befördern meinen Untergang, sie, die selbst hilflos sind.

14. Sie kommen wie durch einen weiten Riß, unter Gekrach wälzen sie sich heran. -