Elberfelder 1905

Hiob 28:7-24 Elberfelder 1905 (ELB)

7. Ein Pfad, den der Raubvogel nicht kennt, und den das Auge des Habichts nicht erblickt hat;

8. den die wilden Tiere nicht betreten, über den der Löwe nicht hingeschritten ist.

9. Er legt seine Hand an das harte Gestein, wühlt die Berge um von der Wurzel aus.

10. Kanäle haut er durch die Felsen, und allerlei Köstliches sieht sein Auge.

11. Er dämmt Flüsse ein, daß sie nicht durchsickern, und Verborgenes zieht er hervor an das Licht.

12. Aber die Weisheit, wo wird sie erlangt? Und welches ist die Stätte des Verstandes?

13. Kein Mensch kennt ihren Wert, und im Lande der Lebendigen wird sie nicht gefunden.

14. Die Tiefe spricht: Sie ist nicht in mir, und das Meer spricht: Sie ist nicht bei mir.

15. Geläutertes Gold kann nicht für sie gegeben, und Silber nicht dargewogen werden als ihr Kaufpreis.

16. Sie wird nicht aufgewogen mit Gold von Ophir, mit kostbarem Onyx und Saphir.

17. Gold und Glas kann man ihr nicht gleichstellen, noch sie eintauschen gegen ein Gerät von gediegenem Golde.

18. Korallen und Kristall kommen neben ihr nicht in Erwähnung; und der Besitz der Weisheit ist mehr wert als Perlen.

19. Nicht kann man ihr gleichstellen den Topas von Äthiopien; mit feinem Golde wird sie nicht aufgewogen.

20. Die Weisheit nun, woher kommt sie, und welches ist die Stätte des Verstandes?

21. Denn sie ist verborgen vor den Augen aller Lebendigen, und vor den Vögeln des Himmels ist sie verhüllt.

22. Der Abgrund und der Tod sagen: Mit unseren Ohren haben wir ein Gerücht von ihr gehört.

23. Gott versteht ihren Weg, und er kennt ihre Stätte.

24. Denn er schaut bis zu den Enden der Erde; unter dem ganzen Himmel sieht er.