Elberfelder 1905

Hiob 24:4-15 Elberfelder 1905 (ELB)

4. sie stoßen aus dem Wege die Dürftigen. Die Elenden des Landes verkriechen sich allesamt:

5. Siehe, wie Wildesel in der Wüste gehen sie aus an ihr Werk, eifrig nach Beute suchend; die Steppe liefert ihnen Brot für die Kinder.

6. Auf dem Felde schneiden sie sein Futterkorn ab und lesen den Weinberg des Gesetzlosen nach.

7. Nackt übernachten sie, ohne Gewand, und haben keine Bedeckung in der Kälte.

8. Vom Regenguß des Gebirges werden sie durchnäßt, und obdachlos umklammern sie den Felsen. -

9. Sie reißen die Waise von der Brust, und was der Elende anhat, nehmen sie zum Pfande.

10. Nackt gehen sie einher, ohne Gewand, und hungernd tragen sie die Garbe;

11. zwischen ihren Mauern pressen sie Öl, treten die Kelter und dursten.

12. Von der Stadt her ächzen Sterbende, und die Seele der Erschlagenen schreit. Und Gott rechnet es nicht als Ungebühr an.

13. Jene gehören zu den Feinden des Lichtes, sie kennen seine Wege nicht und weilen nicht auf seinen Pfaden.

14. Mit dem Lichte steht der Mörder auf, tötet den Elenden und den Dürftigen; und des Nachts ist er dem Diebe gleich.

15. Und das Auge des Ehebrechers lauert auf die Dämmerung, indem er spricht: Kein Auge wird mich erblicken; und er legt einen Schleier an.