Elberfelder 1905

Hiob 20:1-15 Elberfelder 1905 (ELB)

1. Und Zophar, der Naamathiter, antwortete und sprach:

2. Darum geben meine Gedanken mir Antwort, und deswegen bin ich innerlich erregt:

3. Eine Zurechtweisung, mir zur Schande, höre ich; aber mein Geist antwortet mir aus meiner Einsicht.

4. Weißt du dieses, daß von jeher, seitdem der Mensch auf die Erde gesetzt wurde,

5. der Jubel der Gesetzlosen kurz und die Freude des Ruchlosen für einen Augenblick war?

6. Stiege auch seine Höhe bis zum Himmel hinauf, und rührte sein Haupt an die Wolken:

7. gleich seinem Kote vergeht er auf ewig; die ihn gesehen haben, sagen: Wo ist er?

8. Wie ein Traum verfliegt er, und man findet ihn nicht, und er wird hinweggescheucht wie ein Nachtgesicht.

9. Das Auge hat ihn erblickt und sieht ihn nimmer wieder, und seine Stätte gewahrt ihn nicht mehr.

10. Seine Kinder müssen die Armen begütigen, und seine Hände sein Vermögen zurückgeben.

11. Seine Knochen waren voll seiner Jugendkraft, und sie liegt mit ihm in dem Staube. -

12. Wenn das Böse in seinem Munde süß war, und er es verbarg unter seiner Zunge,

13. und es aufsparte und nicht fahren ließ und es zurückhielt unter seinem Gaumen:

14. so ist doch nun seine Speise in seinen Eingeweiden verwandelt; Natterngalle ist in seinem Innern.

15. Reichtum hat er verschlungen, und er speit ihn aus: aus seinem Bauche treibt Gott ihn heraus.