Elberfelder 1905

Hiob 15:8-20 Elberfelder 1905 (ELB)

8. Hast du im Rate Gottes zugehört, und die Weisheit an dich gerissen?

9. Was weißt du, das wir nicht wüßten, was verstehst du, das uns nicht bekannt wäre?

10. Unter uns sind auch Alte, auch Greise, reicher an Tagen als dein Vater.

11. Sind dir zu wenig die Tröstungen Gottes, und ein sanftes Wort an dich zu gering?

12. Was reißt dein Herz dich hin, und was zwinken deine Augen,

13. daß du gegen Gott dein Schnauben kehrst, und Reden hervorgehen lässest aus deinem Munde?

14. Was ist der Mensch, daß er rein sein sollte, und der vom Weibe Geborene, daß er gerecht wäre?

15. Siehe, auf seine Heiligen vertraut er nicht, und die Himmel sind nicht rein in seinen Augen:

16. wieviel weniger der Abscheuliche und Verderbte, der Mann, der Unrecht trinkt wie Wasser!

17. Ich will dir's berichten, höre mir zu; und was ich gesehen, will ich erzählen,

18. was die Weisen verkündigt und nicht verhehlt haben von ihren Vätern her, -

19. ihnen allein war das Land übergeben, und kein Fremder zog durch ihre Mitte; -

20. Alle seine Tage wird der Gesetzlose gequält, und eine kleine Zahl von Jahren ist dem Gewalttätigen aufgespart.