Elberfelder 1905

Hiob 14:4-18 Elberfelder 1905 (ELB)

4. Wie könnte ein Reiner aus einem Unreinen kommen? Nicht ein einziger!

5. Wenn denn bestimmt sind seine Tage, die Zahl seiner Monde bei dir sind, wenn du ihm Schranken gesetzt hast, die er nicht überschreiten darf,

6. so blicke von ihm weg, daß er Ruhe habe, bis er wie ein Tagelöhner seinen Tag vollende.

7. Denn für den Baum gibt es Hoffnung: wird er abgehauen, so schlägt er wieder aus, und seine Schößlinge hören nicht auf.

8. Wenn seine Wurzel in der Erde altert, und sein Stumpf im Boden erstirbt:

9. vom Dufte des Wassers sproßt er wieder auf und treibt Zweige wie ein Pflänzling.

10. Der Mann aber stirbt und liegt da; und der Mensch verscheidet, und wo ist er?

11. Es verrinnen die Wasser aus dem See, und der Fluß trocknet ein und versiegt:

12. so legt der Mensch sich hin und steht nicht wieder auf; bis die Himmel nicht mehr sind, erwachen sie nicht und werden nicht aufgeweckt aus ihrem Schlafe.

13. O daß du in dem Scheol mich verstecktest, mich verbärgest, bis dein Zorn sich abwendete, mir eine Frist setztest und dann meiner gedächtest!

14. (Wenn ein Mann stirbt, wird er wieder leben?) Alle Tage meiner Dienstzeit wollte ich harren, bis meine Ablösung käme!

15. Du würdest rufen, und ich würde dir antworten; du würdest dich sehnen nach dem Werke deiner Hände.

16. Denn nun zählst du meine Schritte; wachst du nicht über meine Sünde?

17. Meine Übertretung ist versiegelt in einem Bündel, und du hast hinzugefügt zu meiner Missetat.

18. Und doch, ein Berg stürzt ein, zerfällt, und ein Fels rückt weg von seiner Stelle;