Elberfelder 1905

Galater 4:11-26 Elberfelder 1905 (ELB)

11. Ich fürchte um euch, ob ich nicht etwa vergeblich an euch gearbeitet habe.

12. Seid wie ich, denn auch ich bin wie ihr, Brüder, ich bitte euch; ihr habt mir nichts zuleide getan.

13. Ihr wisset aber, daß ich in Schwachheit des Fleisches euch ehedem das Evangelium verkündigt habe;

14. und meine Versuchung, die in meinem Fleische war, habt ihr nicht verachtet noch verabscheut, sondern wie einen Engel Gottes nahmet ihr mich auf, wie Christum Jesum.

15. Was war denn eure Glückseligkeit? Denn ich gebe euch Zeugnis, daß ihr, wenn möglich, eure Augen ausgerissen und mir gegeben hättet.

16. Bin ich also euer Feind geworden, weil ich euch die Wahrheit sage?

17. Sie eifern um euch nicht gut, sondern sie wollen euch ausschließen, auf daß ihr um sie eifert.

18. Es ist aber gut, allezeit im Guten zu eifern, und nicht allein, wenn ich bei euch gegenwärtig bin.

19. Meine Kindlein, um die ich abermals Geburtswehen habe, bis Christus in euch gestaltet worden ist;

20. ich wünschte aber jetzt bei euch gegenwärtig zu sein und meine Stimme umzuwandeln, denn ich bin eurethalben in Verlegenheit.

21. Saget mir, die ihr unter Gesetz sein wollt, höret ihr das Gesetz nicht?

22. Denn es steht geschrieben, daß Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Magd und einen von der Freien;

23. aber der von der Magd war nach dem Fleische geboren, der aber von der Freien durch die Verheißung,

24. was einen bildlichen Sinn hat; denn diese sind zwei Bündnisse: eines vom Berge Sinai, das zur Knechtschaft gebiert, welches Hagar ist.

25. Denn Hagar ist der Berg Sinai in Arabien, entspricht aber dem jetzigen Jerusalem, denn sie ist mit ihren Kindern in Knechtschaft;

26. aber das Jerusalem droben ist frei, welches unsere Mutter ist.