Elberfelder 1905

Apostelgeschichte 28:6-22 Elberfelder 1905 (ELB)

6. Sie aber erwarteten, daß er aufschwellen oder plötzlich tot hinfallen würde. Als sie aber lange warteten und sahen, daß ihm nichts Ungewöhnliches geschah, änderten sie ihre Meinung und sagten, er sei ein Gott.

7. In der Umgebung jenes Ortes aber besaß der Erste der Insel, mit Namen Publius, Ländereien; der nahm uns auf und beherbergte uns drei Tage freundlich.

8. Es geschah aber, daß der Vater des Publius, von Fieber und Ruhr befallen, daniederlag. Zu dem ging Paulus hinein, und als er gebetet hatte, legte er ihm die Hände auf und heilte ihn.

9. Als dies aber geschehen war, kamen auch die übrigen auf der Insel, welche Krankheiten hatten, herzu und wurden geheilt;

10. diese ehrten uns auch mit vielen Ehren, und als wir abfuhren, luden sie uns auf, was uns nötig war.

11. Nach drei Monaten aber fuhren wir ab in einem alexandrinischen Schiffe, das auf der Insel überwintert hatte, mit dem Zeichen der Dioskuren.

12. Und als wir in Syrakus gelandet waren, blieben wir drei Tage.

13. Von dort fuhren wir herum und kamen nach Rhegium; und da nach einem Tage sich ein Südwind erhob, kamen wir den zweiten Tag nach Puteoli,

14. wo wir Brüder fanden und gebeten wurden, sieben Tage bei ihnen zu bleiben; und so kamen wir nach Rom.

15. Und von dort kamen die Brüder, als sie von uns gehört hatten, uns bis Appii-Forum und Tres-Tabernä entgegen; und als Paulus sie sah, dankte er Gott und faßte Mut.

16. Als wir aber nach Rom kamen, überlieferte der Hauptmann die Gefangenen dem Oberbefehlshaber; aber dem Paulus wurde erlaubt, mit dem Kriegsknechte, der ihn bewachte, für sich zu bleiben.

17. Es geschah aber nach drei Tagen, daß er die, welche die Ersten der Juden waren, zusammenberief. Als sie aber zusammengekommen waren, sprach er zu ihnen: Brüder! Ich, der ich nichts wider das Volk oder die väterlichen Gebräuche getan habe, bin gefangen aus Jerusalem in die Hände der Römer überliefert worden,

18. welche, nachdem sie mich verhört hatten, mich loslassen wollten, weil keine Ursache des Todes an mir war.

19. Als aber die Juden widersprachen, war ich gezwungen, mich auf den Kaiser zu berufen, nicht als hätte ich wider meine Nation etwas zu klagen.

20. Um dieser Ursache willen nun habe ich euch herbeigerufen, euch zu sehen und zu euch zu reden; denn wegen der Hoffnung Israels bin ich mit dieser Kette umgeben.

21. Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben über dich weder Briefe von Judäa empfangen, noch ist jemand von den Brüdern hergekommen und hat uns über dich etwas Böses berichtet oder gesagt.

22. Aber wir begehren von dir zu hören, welche Gesinnung du hast; denn von dieser Sekte ist uns bekannt, daß ihr allenthalben widersprochen wird.