1. Aft aynmaal gaklagnd de ainfachn Leut und d Weiber dyrvon lauthals über ienerne jüdischn Brüeder.
2. Ain gsagnd: "Mein, mir habnd aynn Hauffen Kinder; wenntß üns kainn Traid nit göbtß, künnend mir schierger nit überlöbn!"
3. Anderne gjaemernd: "Wenn dös yso weitergeet mit n Hunger, müess myr non ünserne Felder, Weinleittnen und Häuser um aynn Traid verpfönddn."
4. Und wider Anderne gaklagnd: "Ietz habn myr schoon ünserne Äcker und Weinleittnen als Pfand göbn, däß myr yn n Künig d Steuer zaln künnend.
5. Und wenn s yso weitergeet, derff myr non ünserne Sün als Leibaigne verkaauffen +aau! Ainige Töchter +seind schoon verkaaufft. Und dyrgögn künn myr üns überhaaupt nit wörn, weil de Andern ünsern Bsiz eyn dyr Hand habnd. Ietz sag aynmaal, seind n mir nit dös gleiche Fleish und Bluet wie ünserne Stammsbrüeder?"
6. Wie i iener Klag ghoer, daa ghöbt s mi nit schlecht.
7. I güberlög non ayn Weeng und gstöll aft de Vürnaemen und Gwäppltn zuer Röd: "De aignen Stammsbrüeder drangsltß mit enkern Wuecher, hän?!" Und wögn ien berief i ayn Vergaterung ein
8. und gröd s an: "Mir tuend üns abhin, däß myr von ünserne jüdischn Stammsbrüeder umbb de Haidn so vil wie müglich freikaauffend. Ös aber verkaaufftß eiskalt enkerne aignen Stammsbrüeder, däß s mir aft wider freikaauffen derffend?!" Daa wurdnd s ganz staet; daa fiel ien +nix meer ein.
9. Drauf gsag i: "Ayn Schweinerei ist dös! Und wenntß aau s Gebot von ünsern Got grad dösswögn hielttß, däß nit de haidnischn Feindd über üns zannend!