De Bibl auf Bairisch

Dyr Nehymies 5:1-11 De Bibl auf Bairisch (BAI)

1. Aft aynmaal gaklagnd de ainfachn Leut und d Weiber dyrvon lauthals über ienerne jüdischn Brüeder.

2. Ain gsagnd: "Mein, mir habnd aynn Hauffen Kinder; wenntß üns kainn Traid nit göbtß, künnend mir schierger nit überlöbn!"

3. Anderne gjaemernd: "Wenn dös yso weitergeet mit n Hunger, müess myr non ünserne Felder, Weinleittnen und Häuser um aynn Traid verpfönddn."

4. Und wider Anderne gaklagnd: "Ietz habn myr schoon ünserne Äcker und Weinleittnen als Pfand göbn, däß myr yn n Künig d Steuer zaln künnend.

5. Und wenn s yso weitergeet, derff myr non ünserne Sün als Leibaigne verkaauffen +aau! Ainige Töchter +seind schoon verkaaufft. Und dyrgögn künn myr üns überhaaupt nit wörn, weil de Andern ünsern Bsiz eyn dyr Hand habnd. Ietz sag aynmaal, seind n mir nit dös gleiche Fleish und Bluet wie ünserne Stammsbrüeder?"

6. Wie i iener Klag ghoer, daa ghöbt s mi nit schlecht.

7. I güberlög non ayn Weeng und gstöll aft de Vürnaemen und Gwäppltn zuer Röd: "De aignen Stammsbrüeder drangsltß mit enkern Wuecher, hän?!" Und wögn ien berief i ayn Vergaterung ein

8. und gröd s an: "Mir tuend üns abhin, däß myr von ünserne jüdischn Stammsbrüeder umbb de Haidn so vil wie müglich freikaauffend. Ös aber verkaaufftß eiskalt enkerne aignen Stammsbrüeder, däß s mir aft wider freikaauffen derffend?!" Daa wurdnd s ganz staet; daa fiel ien +nix meer ein.

9. Drauf gsag i: "Ayn Schweinerei ist dös! Und wenntß aau s Gebot von ünsern Got grad dösswögn hielttß, däß nit de haidnischn Feindd über üns zannend!

10. Aau i, meine Glaibn und Mittrager habnd yn Stammsbrüeder Geld und Traid glihen. Wisstß, was myr sagnd: Schwamm drüber!

11. Göbtß ien auf dyr Stöll ienerne Äcker und Weinberg, Ölgärtn und Häuser zrugg; und erlaasstß ien d Schuld an n Geld und Traid, Wein und Öl, wo s bei enk habnd!"