De Bibl auf Bairisch

Dyr Johanns 20:12-29 De Bibl auf Bairisch (BAI)

12. Daa saah s zween Engln in weisse Gwänder sitzn, ainn daa, wo dyr Kopf, und ainn daa, wo d Füess von n Iesenn seinn Leichnam glögn warnd.

13. D Engln grödnd s an: "Frau, was wainst n?" Is gantwortt ien: "Mein, weil s halt meinn Herrn mitgnummen habnd; und i waiß nit, wo s n glögt habnd."

14. Wie s dös gsait hiet, gadraet si si um und saah önn Iesenn daadlsteen; si gyrkennt n aber nity.

15. Dyr Iesen gfraagt s: "Frau, zwö reerst denn? Wem suechst n?" Si gmaint, es wär dyr Gartner, und gaab iem an: "Gueter Man, wennst n +du mitgnummen haast, naacherd sag myr diend, wost n hintaan haast. Dann hol i n."

16. Dyr Iesen spraach zo irer: "*Maria*!" Daa riß s is, und si gantwortt iem auf heberisch: "Räbb uni!" Dös haisst Maister.

17. Dyr Iesen gwarnt s: "Rüer mi nit an! I bin y non nit zo meinn Vatern aufgfarn. Gee aber zo meine Brüeder und richt ien aus: 'I gee aufhin zo meinn Vatern und zo enkern Vatern, gan meinn Got und gan enkern Got.'"

18. D Maria Madlön gieng zo de Kebn und gverkünddt ien: "Önn Herrn haan i gseghn!" Und si grichtt dös aus, was yr irer auftragn hiet.

19. Seln Sunntyg auf Nacht warnd d Jünger beinand. Obwol s aus Farcht vor de Judn de Türn verriglt hietnd, kaam dyr Iesen mittn ünter ien einhin und gagrüesst s: "Frid sei mit enk!"

20. Wie yr dös gsait hiet, gazaigt yr ien seine Höndd und sein Seitt. *Dös* war ayn Freud für d Jünger, wie s önn Herrn saahend!

21. Dyr Iesen gäfert: "Frid sei mit enk! Wie mi dyr Vater gschickt haat, yso schick i aau enk."

22. Naach dene Worter ghaucht yr s an und spraach zo ien: "Empfangtß önn Heilign Geist!

23. Wemtß ös d Sünddn vergöbtß, yn dönn +seind s aau vergöbn; und wemtß is pfalttß, yn dönn seind s pfaltn."

24. Dyr Zwölfbot Tamen aber, aau Zwilling gnennt, war nit dyrbei, wie dyr Iesen kaam.

25. De andern Jünger gabtagnd iem aft: "Laaß dyr sagn, mir habnd önn Herrn gseghn!" Er gentgögnt ien: "Wenn i nit d Naglmailnen an seine Höndd segh und die mit n Finger anglang, und wenn i mit dyr Hand nit sein Seitt anrüer, glaaub i nixn."

26. Acht Täg drauf warnd seine Jünger wider versammlt, und dyr Tamen war aau dyrbei. Obwol de Türn zuegspörrt warnd, kaam dyr Iesen mittn ünter iem einhin und gagrüesst: "Frid sei mit enk!"

27. Und er spraach gan n Tamenn: "Her mit deinn Finger; daa seind meine Höndd! Her mit deiner Hand; glang non einhin eyn mein Seitt! Und laaß deinn Unglaaubn; ietzet glaaub!"

28. Dyr Tamen kunnt grad non sagn: "Mein Herr und mein Got!"

29. Dyr Iesen gsait zo iem: "Weilst mi +gseghn haast, glaaubst. Saelig die, wo nit seghnd und dennert glaaubnd!"