De Bibl auf Bairisch

Dyr Jaaggen 1:8-22 De Bibl auf Bairisch (BAI)

8. mainen, däß yr öbbs von n Herrn empfangt.

9. Ayn Glaaubiger, wo arm ist, kan si mendn, däß yr vor n Herrgot hooh ist;

10. und ayn Reicher sollt bedenken, wie ring däß yr vor n Herrgot ist, denn dyr Reiche schwelcht dyrhin als wie ayn Steppnblüeml.

11. D Sunn wenn aufgeet und gscheid abherbrennt, versengt s ys Gras; und de Bluem verselkert, und ir Pracht vergeet. Grad yso vergeet aft aau dyr Reiche mitsamt seiner gantzn Träbigkeit.

12. Saelig, wer in dyr Versuechung standhaft bleibt! Denn wenn yr si bewert, empfangt yr als seinn Sigskranz s Löbn, wie s dyr Trechtein dene ghaissn haat, die wo n liebhabnd.

13. Niemdd, wo angweigt werd, sollt sagn, dyr +Herrgot taet dös, denn der werd selber nit verlaitt und verlaitt aau selbn niemdd.

14. Ayn Ieder werd vilmeer von seinn aignen Lust graitzt und glockt und angweigt.

15. Wenn dyr Gluster aft beklibn haat, bringt yr d Sündd auf d Welt; und ist dö reiff wordn, füert s zo n Tood.

16. Liebe Brüeder, täuschtß enk nit!

17. Ayn iede guete Gaab und ayn ieds vollkemmene Gschenk kimmt von obn abher, von n Himmlvatern, was d Liechter daa obn bschaffen haat, aber selbn nie andert older dumper werd.

18. Weil s sein Willn war, haat yr üns durch s Waaretswort geborn, dyrmit myr z haissn d Eerstling von seiner Bschaffung seind.

19. Liebe Brüeder, denktß dran: Ayn ieder Mensch sollt allweil pfrait zo n Lustern sein, aber lieber nit allweil glei rödn und eerst recht nit gaeh dyrboosern.

20. In Zorn tuet ainer nit dös, was yn n Herrgot recht ist.

21. Lögtß von Noetn allss Fläckige und Boese ab, und nemtß dös Wort voll Samftmuet an, wo in enk einpflantzt ist, denn dös haat d Macht, enk saelig z machen.

22. Lostß nit grad hin, sundern handdtß fein aau dyrnaach; sünst betrugtß enk selbn!