De Bibl auf Bairisch

Dyr Ieseien 59:1-10 De Bibl auf Bairisch (BAI)

1. Nän, yn n Herrn sein Arm ist nit z kurz, däß yr helffen kännt; und er ist aau nit tooret, däß yr nix hoeret.

2. Nän, enkerne Laster seind s, wo zwischn enk und meinn Got steend. Enkerne Sünddn machend s aus, däß yr von enk nix wissn will und nit auf enk lost.

3. Denn enkerne Höndd seind mit Bluet beflöckt und enkerne Finger mit Unrecht. Liegn tuetß wie nonmaal was; nix wie Boosetn habtß eyn n Sin.

4. Niemdd ist eerlich, wenn yr klagt; auf nix kanst di verlaassn. Allss stützt si auf laere Worter. Allss ist dyrstunken und dyrlogn; schwanger seind s mit Unrecht, und gebern +tuend s aft aau grad Übl.

5. Schlangennair bruettnd s aus, und Spinwöttn wöbnd s. Wer ienerne Air isst, geet drauf; bricht myn s auf, kemmend Naatern ausher.

6. D Fädm, wo die spinnend, taugnd nix für ayn Klaid; mit dönn, was die erzeugnd, kan myn si nit gwänddn. Ienerne Taatn seind Misstaatn; nix wie Gwalt habnd s eyn n Sin.

7. Sö seind grad auf s Übl aus; ayn unschuldigs Bluet ist bei ien voglfrei. Allss, was s vürhabnd, ist boes; wo s aau hinkemmend, haisst dös nix wie Verwüestung und Untergang.

8. Öbbs Sölchers wie Frid kennend die nit; "Recht" ist ien ayn Fremdwort. Ienerne Wög seind verwimmlt; wer daa naachhingeet, graatt auf n Holzwög.

9. Dösswögn kan bei üns von Recht und Gerechtigkeit kain Röd sein. Mir wartetnd auf s Liecht, aber es bleibt dunkl; mir hoffetnd auf d Frueh, aber d Finster geet nit wögg.

10. Mir tastnd üns wie blind an dyr Wand entlang und tappend dyrhin, wie wenn myr kaine Augn nit haetnd. Z Mittag stölp myr, wie wenn d Sunn schoon untergangen wär; unter gwone Leut seind mir wie Toote.