Dyr Hieb

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De Bibl auf Bairisch

Dyr Hieb 33 De Bibl auf Bairisch (BAI)

1. O Hieb, ietz los auf meine Worter; mörk auf, was i dir haan zo n Sagn!

2. I haan myr aau schoon mannigs zrechtglögt. Dös tue i dir ietz allssand kund.

3. Und nit däßst mainst, i wär ayn Falscher! Mein Mainigung kimmt klaar und grad.

4. Dyr Geist von n Herrgot haat mi bschaffen; sein Aadem gaab myr Löbn und Seel.

5. Ietz rüst di; und wennst kanst, gib Antwort! Gspannt bin i, obst myr widersteest.

6. I bin vor n Herrgot aau nit meerer. Aau i bin grad aus Staaub und Laim.

7. Drum brauchst di aau vor mir nicht ferchtn. Di einhintauchen laeg myr ferr.

8. I kimm non zrugg auf dös, wasst gsait haast; mit aigne Oorn haan i s ghoert:

9. 'Rain bin i; i stee aane Sündd daa. Kain ainzigs Unrecht haan i taan.

10. Dyr Herrgot will mit Gwalt öbbs finddn; er haat mi ainfach in de Krälln.

11. I kan kainn Schrit tuen, wo yr wöggschaugt. Er laasst myr nit dönn kläinstn Lung.'

12. I sag dyr s glei: Daa kanst nit Recht habn, denn er ist groesser wie dyr Mensch.

13. Muesst du mit n Herrgot dösswögn hadern, grad weil yr nit seinn Raatschluß schaint?

14. Dyr Herrgot rödt gar wol zo Menschn, grad mörkt myn oft nit auf dös auf.

15. In n Traaum zo n Beispil schickt yr Gsichter, in n Bött wennst ligst in n tieffstn Schlaaf.

16. Daa geet yr d Leut an mit dyr Botschaft, däß s so nit weitergeet, sunst kracht s.

17. Zo n Umstöcken versuecht yr s z bringen, ien d Hoohfart ausztreibn, zvürderst dös.

18. Er maint s ja guet, er will s dyrröttn. Dyr Herrgot will nit ien Verderbn.

19. Ain Manung ist ayn ernste Kranket, aau wenn s ainn peinigt durch und durch,

20. und wenn s n höbt, seght er ayn Össn, und wär s dös Gschmäckigste, was s geit.

21. Daa schwinddt iem s Fleish hinst zo de Bainer. Die kanst dann zöln, doch s Fleish ist wögg.

22. Er mueß bald umhin über n Anger, und seiner harrt dyr höltzer Schragn.

23. Dann kimmt sein Schuzengl, aus Tausner, und hilfft und sait iem, was si ghoert.

24. Dyr Herr dyrbarmt si und befilht iem: 'Dyrrött n; non ist s nit wo weit! er sollt non nit eyn d Gruebn ein müessn. Versuenung haan i iem erwirkt.'

25. Dann blüet und gruent sein Leib wie früehers. Eyn d Juget derf yr wider zrugg.

26. Bett yr zo n Herrgot, ist yr gnaedig und wenddt iem s Antlitz wider zue. Dyr Trechtein standdt n rugg in n Umfeld. Er haat sein Eer iem wider göbn.

27. Er singt aft aus: 'Schwaer gsündigt haan i; mir haimzalt haat yr s zamtdönn nit.

28. Non haat yr mi yn n Tood entrissn; mein Seel dyrlöbt aynn zwaittn Läntz.'

29. So macht s dyr Herrgot mit de Menschn, und nit grad ainmaal, öfter aau.

30. Sein Seel dyrrött yr aus Verderbnuss und leuchtt iem mit n Liecht von n Löbn.

31. O Hieb, ietz los auf meine Worter; wart non ayn Weengerl, ietz röd i!

32. Doch guet, wennst doch was haast, dann ausher! Wenn s allssgfaer geet, gib i dir Recht.

33. Wenn nit, dann lustert non ayn Zeitl; i leeret dir, was Weisheit ist!"