6. Ienerne Gesichter saugnd sö syr aus de Finger, und iener Waarsagung ist Lug und Trug. Allss haet bei ien dyr Trechtein gsait, obwol daa überhaaupt nix dran ist. Dienert wartnd s drauf, däß yr ien ienerne Worter erfüllt.
7. Sagtß halt +glei, däß an dene Schauenn und Loesslungen, woß verkünddt habtß, nix dran ist! Daa künntß non yso mit enkern "Dyr Herr haat gsait" umaynandschmeissn - dennert haan i nit gsprochen!
8. Drum sait dyr Herr, mein Got: Weil s grad dyrherbrächtt habtß und an enkerne Schauenn nix dran ist, pack i enk gscheid her.
9. I greif myr die Weissägerln, dene iene Gesichter wo s gar nit geit, und die wo Loesslungen +zammliegnd. Die habnd eerstns in meiner Samnung nix zo n Suechen, ghoernd aus n Stammsroster von Isryheel gstrichen und brauchend si in n Land Isryheel niemer blicken laassn. Dann gaatß is dyrkennen, däß i dyr Herrgot bin, dyr Trechtein.
10. Sö laittnd mein Volk in äbign und tuend, wie wenn allss pässet, wo s gar nit waar ist. S Volk murxt z haissn ayn Mauer hin, und d Weissagn weissnd s recht schoen.
11. Also sag yn dene Weisser, däß s zammfallt, d Mauer! Daa braucht s blooß gscheid schütn, schauern mit Schraen wie Feldbummerln und ayn Sturm loosbröchen,
12. und gar ist s aau schoon mit dyr Mauer. Maintß nit, däßß aft gfraagt werdtß: "Was +ist ietz mit enkerner Weiss?"?