De Bibl auf Bairisch

Dyr Däniheel 4:6-18 De Bibl auf Bairisch (BAI)

6. Drum ließ i allsand Weisn von Bäbl holn, däß s myr dönn Traaum deuttnd.

7. Daa kaamend s also, de Bschainer, Waarsager und Sterngutzer und -gugger. I gverzöl ien meinn Traaum; die kunntnd aber nix dyrmit anfangen.

8. Auf d Lösst kaam aft dyr Däniheel, der was naach n Nam von meinn Got aau Waldhauser gnennt werd und önn Geist von de heilignen Götter haat. Iem gverzöl i önn Traaum und gsag iem:

9. "Waldhauser, Öbrigster von de Zaichendeutter, von dir waiß i, däßst yn de heilignen Götter ienern Geist haast und däß dyr kain Ghaimniss verborgn bleibt. Also, laaß dyr sagn, was myr dyrtraeumt ist, und bschain s myr!

10. Also, dös Gesicht hiet i in n Schlaaf: Ayn Baaum stuendd mittn in n Erdkraiß, ayn ganz ayn hooher.

11. Der Baaum wuechs und wuechs und wurd allweil hoeher, hinst däß yr eyn n Himml anhingraicht. Zo n Seghn war yr auf n gantzn Erdkraiß.

12. Ayn berchts Laaub hiet yr und pfundige Frücht, so vil, däß s für de gantze Welt gaglangend. Unter iem fanddnd de wildn Vicher aynn Schat, d Vögl gnistnd in seine Zweig, und allss, was löbt, gyrnört si von iem.

13. Dyrweil i non in n Schlaaf dö Schau hiet, stig auf aynmaal ayn Wächter, ayn Engl, von n Himml abher.

14. Der gfaudt umaynand: 'Machtß dönn Baaum um und asttß n aus! Ropftß iem de Blätln abher und verstraeutß seine Frücht waiß grad wo! De Tierer sollnd aus seinn Schat fliehen und d Vögl aus seine Zweig.

15. Laasstß aber önn Stok drinn und machtß dönn in n Gras mit aynn Eisn- und Brontzkrampen an! Daadl sollt yr bei dyr Nacht antaut werdn, und löbn kan yr von Pflantznen wie de wildn Vicher.

16. Sein Verstand sollt niemer der von aynn Menschn sein, sundern von aynn Vich, und sibn Sötzn müessnd drüber umhingeen.

17. Der Befelh geet von de Wächter aus, de Engln, und sö tuend s daa dyrmit kund. Dann wissnd allsand Menschn, däß dyr Allerhoehste Macht haat über alle Reicher von dyr Welt, und däß yr s gibt, wem yr will. Sogar non önn Minstn kan yr drüber herrschn sachen.'

18. Dönn Traaum haan also i, dyr Künig Nebykädnezer, ghaat. Ietz deutt myr n, Waldhauser! Kain Weiser von meinn Reich haat myr n auslögn künnen; du aber kanst ys, weilst önn Geist von de heilignen Götter drinn haast."