De Bibl auf Bairisch

Dyr Däniheel 4:18-34 De Bibl auf Bairisch (BAI)

18. Dönn Traaum haan also i, dyr Künig Nebykädnezer, ghaat. Ietz deutt myr n, Waldhauser! Kain Weiser von meinn Reich haat myr n auslögn künnen; du aber kanst ys, weilst önn Geist von de heilignen Götter drinn haast."

19. Daa gwaiß dyr Däniheel, dönn was s Waldhauser gnennend, ayn Zeitl glei +gar nit, was yr tuen sollt, yso gängstt yr si. Dyr Künig aber grödt iem zue: "Ietz denk dyr nix; i reiß dyr önn Kopf schoon nit ab, wennst myr n auslögst!" Dyr Waldhauser gaab iem an: "Wenn der Traaum non grad auf deine Feindd zuetraeff, däß i n gögn deine Widersacher bschainen kännt!

20. Du haast aynn Baaum gseghn, der wo allweil groesser und mächtiger wurd. Er gaglangt schoon hinst eyn n Himml aufhin und war auf dyr gantzn Erdn gan n Seghn.

21. Beerige Blätln hiet yr und so vil Obst dran, däß s für allsand gaglangt. Unter iem zognd si de wildn Vicher zrugg, und in seiner Kroon gwonend d Vögl.

22. Der Baaum bist du, Künig. Grooßmächtig bist wordn und allweil mänischer, und ietz raichst z haissn hinst eyn n Himml und dein Herrschaft hinst eyn s End der Erdn.

23. Dann haast also gseghn, wie ayn Wächter, also ayn Engl, von n Himml abherstig und angschafft, dönn Baaum umzmachen und z vernichtn. Dyr Stok aber solleb drinnbleibn und in n Gras mit Krampen aus Eisn und Brontz angmacht werdn. Antaut solleb yr werdn; und wie de wildn Vicher solleb yr ayn Gras frössn, hinst däß sibn Sötzn umhin seind.

24. O Künig, dös haisst, däß dyr Allerhoehste dös über di beschlossn haat:

25. Du werst bei de Menschn verstoessn und muesst bei de wildn Vicher löbn. Daa dyrnörst di von n Gras wie d Rindvicher und werst bei dyr Nacht von n Tau gnötzt. Yso geend sibn Sötzn umhin, hinst däßst gneusst, däß dyr Hoehste aau d Macht über alle Reicher auf dyr Welt haat und d Macht drüber gibt, wem yr will.

26. Dös, däß dyr Stok drinnbleibn sollt, bedeutt, däßst du wider an d Macht kimmst, so wiest dyrkannst, däß dyr +Himml d Macht haat.

27. Drum, Grooßmächtigkeit, laaß dyr sagn: Hoer auf mit deine Sünddn und Übltaatn und tue, was recht ist, und bi gan de Nootignen barmhertzig. Wer waiß s, dann kimmst öbby non aus!"

28. Aber es +kaam aft schoon dös allss über n Künig Nebykädnezer.

29. Wie yr nömlich auf s Jaar auf n Dach von seinn Pflast z Bäbl äussgieng,

30. gaklopft yr syr selbn auf d Schultter: "Dös ist also dös beerige Bäbl, wo i durch mein Entzmacht als Haauptstat baut haan, zo meinn Ruem und Rued!"

31. Kaaum hiet yr dös gsprochen, klang ayn Stimm aus n Himml: "Du, Künig Nebykädnezer, laaß dyr sagn, däß dyr d Herrschaft entzogn werd.

32. Du werst aus dyr menschlichnen Gsöllschaft ausgstoessn und muesst bei de wildn Vicher löbn und di von n Gras nörn wie d Rindvicher. Yso gaand sibn Zeitn über di überhingeen, hinst däßst gneusst, däß dyr Hoehste über d Herrschaft bei de Menschn befinddt und dö gibt, wem yr will."

33. Ostig kaam s aau yso mit n Nebykädnezer: mir kunnt n ünter de Leut niemer habn, und er gmueß si pfeilgrad von n Gras dyrnörn wie ayn Ox. Bei dyr Nacht gnötzt n dyr Tau, hinst däß seine Haar so lang wurdnd wie Adlerfödern und seine Fingernögl wie Voglkrälln. -

34. Wie de gnennte Zeit umhin war, gschaug i, dyr Nebykädnezer, fleehetlich gan n Himml auf und gakrieg sofort meinn Verstand zrugg. Daa pris i önn Hoehstn und glob und gverherrlich dönn, der wo +eebig löbt. Sein Herrschaft haat kain End nit; nän sein Reich überdauert alle Kunner.