De Bibl auf Bairisch

Dyr Däniheel 4:12-22 De Bibl auf Bairisch (BAI)

12. Ayn berchts Laaub hiet yr und pfundige Frücht, so vil, däß s für de gantze Welt gaglangend. Unter iem fanddnd de wildn Vicher aynn Schat, d Vögl gnistnd in seine Zweig, und allss, was löbt, gyrnört si von iem.

13. Dyrweil i non in n Schlaaf dö Schau hiet, stig auf aynmaal ayn Wächter, ayn Engl, von n Himml abher.

14. Der gfaudt umaynand: 'Machtß dönn Baaum um und asttß n aus! Ropftß iem de Blätln abher und verstraeutß seine Frücht waiß grad wo! De Tierer sollnd aus seinn Schat fliehen und d Vögl aus seine Zweig.

15. Laasstß aber önn Stok drinn und machtß dönn in n Gras mit aynn Eisn- und Brontzkrampen an! Daadl sollt yr bei dyr Nacht antaut werdn, und löbn kan yr von Pflantznen wie de wildn Vicher.

16. Sein Verstand sollt niemer der von aynn Menschn sein, sundern von aynn Vich, und sibn Sötzn müessnd drüber umhingeen.

17. Der Befelh geet von de Wächter aus, de Engln, und sö tuend s daa dyrmit kund. Dann wissnd allsand Menschn, däß dyr Allerhoehste Macht haat über alle Reicher von dyr Welt, und däß yr s gibt, wem yr will. Sogar non önn Minstn kan yr drüber herrschn sachen.'

18. Dönn Traaum haan also i, dyr Künig Nebykädnezer, ghaat. Ietz deutt myr n, Waldhauser! Kain Weiser von meinn Reich haat myr n auslögn künnen; du aber kanst ys, weilst önn Geist von de heilignen Götter drinn haast."

19. Daa gwaiß dyr Däniheel, dönn was s Waldhauser gnennend, ayn Zeitl glei +gar nit, was yr tuen sollt, yso gängstt yr si. Dyr Künig aber grödt iem zue: "Ietz denk dyr nix; i reiß dyr önn Kopf schoon nit ab, wennst myr n auslögst!" Dyr Waldhauser gaab iem an: "Wenn der Traaum non grad auf deine Feindd zuetraeff, däß i n gögn deine Widersacher bschainen kännt!

20. Du haast aynn Baaum gseghn, der wo allweil groesser und mächtiger wurd. Er gaglangt schoon hinst eyn n Himml aufhin und war auf dyr gantzn Erdn gan n Seghn.

21. Beerige Blätln hiet yr und so vil Obst dran, däß s für allsand gaglangt. Unter iem zognd si de wildn Vicher zrugg, und in seiner Kroon gwonend d Vögl.

22. Der Baaum bist du, Künig. Grooßmächtig bist wordn und allweil mänischer, und ietz raichst z haissn hinst eyn n Himml und dein Herrschaft hinst eyn s End der Erdn.