De Zwölfbotngetaat

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De Bibl auf Bairisch

De Zwölfbotngetaat 15 De Bibl auf Bairisch (BAI)

1. Daa kaamend ain von Judau dyrher und haetnd yn de Kristner weisgmacht, sö känntnd nit saelig werdn, wenn sö si nit naach n Mosennbrauch beschneidn laassnd.

2. Daa war aber öbbs loos in dyr Gmain! Dyr Pauls und Bärnäbb gwörnd si mit Höndd und Füess gögn dös Ansinnen. Aft beschlossnd s, önn Paulsn und Bärnäbbn auf Ruslham zo de Postln und Gmainwärt z schicken und dö Streitfraag klaern z laassn.

3. Sö wurdnd von dyr Gmain feierlich pfüett und zognd durch Pfnizing und Samreit, daa wo s überall yn de Kristner von dyr Haidnbekeerung gabrichtnd, was für die ayn närrische Freud war.

4. Wie s z Ruslham ankaamend, wurdnd s von dyr Gmain, de Postln und de Gmainwärt empfangen. Sö gverzölnd allss, was dyr Herrgot durch ien taan hiet.

5. Daa gmeldnd si aine kristlichnen Öltmauchn: "+Freilich müessnd s beschnitn werdn! Und dös mueß myn ien +aau beibringen, däß s bei n Mosenngsötz bleibnd."

6. De Zwölfbotn und Gmainwärt traatnd zamm, däß s dö Fraag prüeffend.

7. Wie draufer allweil örger gstritn wurd, erhob si dyr Peeters und gsait zo ien: "Brüeder, ös wisstß y, däß mi dyr Herrgot schoon lang aus enkern Kraiß zo n Auskündder von dyr Froobotschaft für d Haidn bestimmt haat, däß s zo n Glaaubn kemmend.

8. Und dyr Herrgot, der was d Hertzn kennt, haat dös bstötigt, indem däß yr ien önn Heilignen Geist gaab, grad yso wie üns.

9. Er haat überhaaupt kainn Unterschaid zwischn üns und ien gmacht und ien d Hertzn durch n Glaaubn graint.

10. Zwö wolltß ietz dann önn Herrgot auf de Prob stölln und yn de Kristner ayn Joch auflögn, wie s ünserne Vätter nit dyrpackt habnd und mir aau nit?

11. Herentgögn, mir glaaubnd ja, däß mir grad yso wie die durch de Gnaad von n Herrn Iesenn saelig werdnd."

12. Daa gverstummt de gantze Versammlung und glost yn n Bärnäbbn und Paulsn zue, wie s gverzölnd, was füre groossn Zaichen und Wunder däß dyr Herrgot durch ien ünter de Haidn taan hiet.

13. Wie s ausgrödt hietnd, gmeldt si dyr Jaaggen:

14. "Brüeder, lostß myr zue! Dyr Simen haat berichtt, däß dyr Herrgot selbn dös deichslt haat, däß yr syr aau aus de Haidn ayn Volk dyrwinnt.

15. Dös pässt gnaun zo de Worter von de Weissagn, die was gschribn habnd:

16. 'Drafter kimm i zrugg und bau yn n Dafetn sein verfallne Hüttn wider auf. Aus ire Trümmer stöll i s wider her und richt s gscheid her,

17. dyrmit de andern Menschn önn Trechtein suechend, allsand Haidndietn halt, die wo i grueffen haan, däß s mein Aign seind, spricht dyr Trechtein, der was dös ausfüert',

18. was iem seit Eebigkeit bekannt ist.

19. Von Noetn halt s i für richtig, däß myr s yn de Haidn, wo si zo n Herrgot bekeernd, nit schwaer machen sollnd.

20. Allerdings ghoert ien gsait, däß s kain Götznopferfleish össn derffend weil dös Götzndienst wär, däß s d Unzucht meidn müessnd und kain Bluet und Fleish mit n Bluet drinn össn derffend.

21. Die Vorschriftn von n Mosenn seind ja yn de Menschn überall in Fleish und Bluet übergangen, wo s doch aynn iedn Sams in de Samnungen verlösn werdnd."

22. Daa beschlossnd de Zwölfbotn und de Gmainwärt mit dyr gantzn Gmain, aus ienern Kraiß aine Mannen auszwöln und mit n Paulsn und Bärnäbbn mitaynand auf Äntyching z schicken, und zwaar önn Jauzn Bärsäbbn und önn Silsn, die was bei de Glaaubignen vil galtnd.

23. Sö gaabnd ien dönn Brief daa mit: "De Zwölfbotn und de Gmainwärt, enkerne Brüeder, grüessnd d Haidnkristner in Äntyching, Sürn und Klizing.

24. Mir habnd ghoert, däß ain von üns kaamend und enk mit öbbs durchaynandbrungen und taeumisch gmacht habnd, aane däß s von üns aynn Auftrag ghaat haetnd.

25. Dösswögn warn myr üns allsand ainig, däß myr Mannen auswölnd und mit ünserne liebn Brüeder Bärnäbb und Pauls zo enk schickend,

26. die was all Zween für n Nam von ünsern Herrn, yn n Iesenn Kristn, iener Löbn eingsötzt habnd.

27. Mir habnd önn Jauzn und Silsn gnummen, däß s enk dös Gleiche aau mündlich übermittlnd.

28. Denn dyr Heilige Geist und mir habnd beschlossn, däß myr enk kain weiterne Last auferlögnd als wie dös Nootwendige daader,

29. nömlich s Götznopferfleish, Bluet, Fleish mit Bluet und Unzucht z meidn. Wenntß dös bleibn laasstß, naacher pässt dös schoon. Pfüett enk Got!"

30. D Sendling gapfüettnd si und graisnd auf Äntyching. Dort rieffend s de Gmain zamm und übergaabnd irer seln Brief.

31. De Glaaubignen laasnd n und gafreund si recht, däß s yso ermuntert wurdnd.

32. Dyr Jauz und Sils, was selbn Weissagn warnd, spraachend lang mit de Kristner, gmachend ien Muet und gstörchend s in n Glaaubn.

33. Ayn Zeit spaeter gapfüettnd s de Glaaubignen wider und liessnd dene, wo s gschickt hietnd, aynn schoenen Grueß ausrichtn.

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35. Dyr Pauls und Bärnäbb aber blibnd in Äntyching und gleernd und gaprödignend mit vil Anderne yn n Herrn sein Wort.

36. Ayn Zeit drauf gmaint dyr Sauls zo n Bärnäbbn: "Waisst was, schaun myr aynmaal umydum, wie s yn de Glaaubignen daadl überall geet, wo myr yn n Herrn sein Wort verkünddt habnd!"

37. Dyr Bärnäbb haet aau önn Johannsn Marxn mitnemen mögn,

38. aber dyr Pauls gwill durchaus nit, weil yr s in Pämpfling in n Stich laassn und bei ienern Werch niemer mitgwirkt hiet.

39. Daa grumplnd s gscheid zamm, und draufhin schidnd s vonaynand. Dyr Bärnäbb naam önn Marxn mit und fuer mit n Schöf auf Züppern umhin.

40. Dyr Pauls aber gwölt syr önn Silsn aus und graist ab, aft däß n de Glaaubignen non yn n Herrn seiner Gnaad antraut hietnd.

41. Er troch durch Sürn und Klizing und gsport de Gmainn dort an.