De Bibl auf Bairisch

De Klaglieder 4:6-17 De Bibl auf Bairisch (BAI)

6. Sündiger non ist mein Volk, als wie Sodham iemaals gsünddt, dös was plitzlich austilgt wurd, aane däß s aynn Feind braucht haet.

7. Rain wie Schnee, wie Milich weiß, rainer gar warnd d Wärt von Zien. Allsand hietnd ayn gsunde Farb, kaamend stramm und frish dyrher.

8. Schwörtzer wie dyr Rueß seind s ietz; die dyrkennst nit auf dyr Gass. Nix seind s meer wie Haut und Bain, ausdürrt wie ayn alter Knordsch.

9. Bösser habnd s de Gfallnen gar, als die, wo verhungert seind. Wögg wie d Fleugn sterbnd s, weil in n Land nix meer gwaxn ist, kain Fand.

10. Müetter, früehers voller Lieb, kochend ietz de aignen Kindd. Ja, s ist waar, dös war ien Speis, daadl bei n Zammbruch von meinn Volk!

11. Niemer zügln tuet dyr Herr ietz seinn Gluetzorn und seinn Grimm. Z Zien zandd er ayn Feuer an, gäschert s ein hinst auf n Grund.

12. Nän, kain Künig haet dös glaaubt, und eerst recht kain gwoner Mensch, däß Eroberer und Feindd iemaals einzugnd in dö Stat.

13. Iener Sünddnlöbn war d Schuld. D Weissagn und de Priester aau brangend Leut um aane Fael in dyr Stat vor allsand Leut.

14. Iener Ampt war ienen wurst, und besudlt warnd s mit Bluet. Allssand gieng ien aus n Wög.

15. "Unrain seitß! Verzieghtß enk, schnell!", rief myn yn de Priester zue. "Aus n Wög! Ietz geetß, verschwinddtß!" Ja, daa flohend s, was aau sünst? Daa gsagnd d Haidn gar: "Ietz glangt s! Mit dönn Gschwerl habnd mir nix z tuenn."

16. Zstraeut haat s drum dyr Trechtein selbn. Iem seind s bluntzn. Aus ist s, gar! Naachreern tuet de Priester niemdd. Aau kain Dietwart finddt ayn Gnaad.

17. Mein, wie haetnd mir gschaut um Hilf! Daa kaam niemdd; s war umysünst. Aus n Landfrid gspeh myr aus; kain Verbünddter war in Sicht.