De Bibl auf Bairisch

De Klaglieder 4:1-11 De Bibl auf Bairisch (BAI)

1. Wie haat s Gold önn Glanz verloorn; stumpf ist s, schaut naach nix meer aus. Ausgstraeut habnd s de gweihtn Stäin waiß grad wo an iedn Ögg.

2. Edl warnd de Ziener, gachtt - ain verglichend s gar mit Gold -; ietzet seind s grad non wie Krüeg, yn dyr Hafnerhand ir Werch.

3. Gar ayn Schaggl säugt sein Jungs, schaugt, däß s gnueg kriegt an dyr Brust. Mein Volk aber haat kain Hertz, wie ayn Strauß drausst eyn dyr Oed.

4. Yn de Sogrer pappt de Zung schoon an n Mäul vor lautter Durst. Kinder betlnd um ayn Broot. Mainst, ien gaeb ayn Stückl wer?!

5. Die, wo ainst z Schlampampn glöbnd, die verhungernd auf dyr Straass. Früehers schlieffend s grad auf Krapp; auf dyr Gass lignd s ietz in n Drök.

6. Sündiger non ist mein Volk, als wie Sodham iemaals gsünddt, dös was plitzlich austilgt wurd, aane däß s aynn Feind braucht haet.

7. Rain wie Schnee, wie Milich weiß, rainer gar warnd d Wärt von Zien. Allsand hietnd ayn gsunde Farb, kaamend stramm und frish dyrher.

8. Schwörtzer wie dyr Rueß seind s ietz; die dyrkennst nit auf dyr Gass. Nix seind s meer wie Haut und Bain, ausdürrt wie ayn alter Knordsch.

9. Bösser habnd s de Gfallnen gar, als die, wo verhungert seind. Wögg wie d Fleugn sterbnd s, weil in n Land nix meer gwaxn ist, kain Fand.

10. Müetter, früehers voller Lieb, kochend ietz de aignen Kindd. Ja, s ist waar, dös war ien Speis, daadl bei n Zammbruch von meinn Volk!

11. Niemer zügln tuet dyr Herr ietz seinn Gluetzorn und seinn Grimm. Z Zien zandd er ayn Feuer an, gäschert s ein hinst auf n Grund.