De Gäletn

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De Bibl auf Bairisch

De Gäletn 2 De Bibl auf Bairisch (BAI)

1. Vierzöhen Jaar spaeter gieng i wider auf Ruslham aufhin, dösmaal mit n Bärnäbbn; und önn Titzn naam i aau mit.

2. Mir hiet s dyr Herrgot goffnbart, däß i geen soll. I glög aft yn dyr Gmain und bsunders yn de Wärt dö Froobotschaft vür, wie s i bei de Haidn gverkündd, nit däß i umysunst werchlt older mi schoon einbrungen +haan.

3. Aber obwol mein Raisgsöll Titz von de Haidn war, wurd yr nit zuer Beschneidung zwungen.

4. Wol gaab s Leut, die wo dös wolln haetnd, aber dös warnd ain, wo si eyn de Gmain eingschlichen hietnd und si recht glaaubig gaabnd. Iener wirklichs Zil war, ünser Freiheit, wie s üns dyr Iesen Krist erworbn hiet, zo n Belauern und üns wider zo n Verbsaessn.

5. Mit gaabnd ien aau kain Meitt lang naach und unterwarffend üns nit, dyrmit enk d Froobotschaft unverfölscht dyrhaltn bleibt.

6. Aber aau de Gmainhaeupter gmachend myr kaine weitern Vorschriftn. Was die früehers warnd, ist für mi nit wichtig; dyr Herrgot schaut ja nit auf s Litz.

7. Herentgögn saahend s is ein, däß mir d Haidnauskünddung antraut ist wie yn n Peetersn dö bei de Judn.

8. Dyr nömliche Got, wo önn Peetersn zo n Judnpostl gmacht haat, haat mi gan n Haidnauskündder bestimmt.

9. Wie s gyrkennend, däß myr dyr Herrgot dö Gnaad verlihen hiet, daa gaabnd dyr Jaaggen, Kef und Johanns, was als d "Säulnen" von dyr Gmain galtnd, mir und yn n Bärnäbbn d Hand zo n Zaichen, däß myr zammarechtnd. Mir gmachend aus, däß mir gan de Haidn geend und sö zo de Judn.

10. Bloessig solleb myr auf ienerne Armen nit vergössn, und um dös haan i mi ja inzwischn eifrig umtaan.

11. Wie dyr Kef aber auf Äntyching kemmen war, grumplt i mit iem gscheid zamm, weil yr ainfach eyn n Unrecht war mit dönn, was yr taat.

12. Vor nömlich ain aus n Jaaggennkraiß eintraaffend, aaß yr allweil mit de Haidn mitaynand. Wie die aber daa warnd, zog yr si von de Haidn zrugg und gwill nix meer wissn dyrvon, weil yr de Hörtn von de Judn schih.

13. Grad so unaufrichtig verhieltnd si aau de andern Judn, yso däß si aau dyr Bärnäbb in iener Leixung einhinzieghn ließ.

14. Wie i saah, däß s yso von n gradn guetmaerlichnen Wög abwichend, gsag i yn n Kefn vor alle Leut eyn s Gsicht: "Wennst du als Jud naach Haidnart und nit naach Judnart löbst, wie willst n dann d Haidn zwingen, däß s wie Judn löbnd?"

15. Mir seind zwaar von Geburt aus Judn und nit Sünder aus de Haidn.

16. Dennert wiss myr, däß myn nit durch Gsötzeswercher loosgsprochen werd, sun- dern durch n Glaaubn an n Iesenn Kristn; und von Noetn sein myr gan n Glaaubn an iem kemmen, um durch selbign loosgsprochen z werdn und nit durch Gsötzeswercher, denn durch die werd niemdd freigsprochen.

17. Wenn ietz aau mir, wo myr in n Kristn d Freispraach suechend, Sünder wärnd, müesset ja fast dyr Krist ayn Sünddndiener sein. Dös geit s aber nit!

18. Wenn i aber dös von n Gsötz, was i abtaan haan, wider geltn laaß, dann sötz i mi freilich eyn s Unrecht.

19. I aber bin durch s Gsötz yn n Gsötz gstorbn, dyrmit i für n Herrgot löbn kan. I bin mit n Kristn kreuzigt wordn,

20. und niemer +i löb, sundern dyr Krist in mir. So weit i non in derer Welt löb, löb i in n Glaaubn an n Sun Gottes, der was mi gliebt und si dösswögn für mi hingöbn haat.

21. Nit, däß i yn n Herrgot sein Gnaad verwurff! Kaem nömlich d Loosspraach aus n Gsötz, naacherd wär dyr Heiland umysünst gstorbn.